Dezember 2020 |

„Der Jugendstil war eine revolutionäre Kunstrichtung. Sie forderte eine moderne, ihrer eigenen Zeit angemessene Kunst und fand ihre Themen sowohl in der Natur als auch in der Bildsprache des liebenden und leidenden Menschen. Damit suchte und fand der Jugendstil mit den Mitteln der Kunst Antworten für eine utopische, ästhetisch bestimmte Gesellschaftsform. Geboren aus der Dynamik der Natur und der Kraft der Jugend, verkörperte die Kunst in den Jahren um 1900 auch die Schattenseiten des Daseins in Form des Symbolismus mit einer dunklen Ästhetik des Verfalls, des Mythischen und Rätselhaften. Ziel war es, ein Gesamtkunstwerk zu schaffen, das die Grenzen zwischen Leben und Kunst aufheben sollte.“
https://museum-wiesbaden.de/jugendstil

Lieblingsstücke

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„Der Jugendstil formte sich als Antwort auf die Industrialisierung und den Historismus in Europa. Die Künstler*innen wandten sich vom Historismus ab und suchten nach einem Stil der eigenen Zeit mit eigenem Charakter. Oberste Prämisse war die Nachahmung der Natur, etwa durch geschwungene Linien oder florale Ornamente. Aber auch düstere, symbolistische Gestaltungen nahmen Einfluss auf die Kunst und Kultur des Fin de Siécle.
Es war vor allem die künstlerische Überformung von funktionalen Alltagsgegenständen, die die Gemälde, Möbel, Gläser, Keramiken und Lampen des Jugendstils auszeichneten. Die Kunstrichtung sollte den privaten Lebensraum vollständig durchdringen. Das Ideal ging dabei über das bloße Wohnen inmitten der Kunst hinaus und erfüllte sich erst in einer existenziellen Verschränkung von Leben und Kunst – das Leben selbst sollte zum Gesamtkunstwerk werden.“
https://museum-wiesbaden.de/jugendstil